Antrag der Abgeordneten
Kreitmair Anton, Schorer Angelika, Dr. Hünnerkopf Otto, Brendel-Fischer Gudrun, Bauer Volker, Beißwenger Eric, Brückner Michael, Flierl Alexander, Dr. Huber Martin, Frhr. von Lerchenfeld Ludwig, Ritt Hans, Schöffel Martin, Schorer-Dremel Tanja, Schwab Thorsten, Steiner Klaus, Ströbel Jürgen, Taubeneder Walter
Kreitmair Anton
CSU
Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Landtag über den aktuellen Stand der Kreuzkräuter in Bayern, sowie mögliche Gegenmaßnahmen zu berichten.
Es sollen dabei insbesondere folgende Fragen beantwortet werden:
1. Welche Kreuzkrautarten kommen in Bayern vor? Welche davon sind aus landwirtschaftlicher Sicht relevant?
2. Welche Informationen liegen bezüglich der Verbreitung der Kreuzkräuter in den einzelnen Landesteilen vor? In welchem geschätzten Umfang sind landwirtschaftliche Nutzflächen, Flächen der öffentlichen Hand sowie Straßen- und Wegeränder betroffen?
3. Welche vorbeugenden Maßnahmen werden von den Kommunen und den Straßenmeistereien
gegen die Verbreitung des Kreuzkrauts ergriffen?
4. Welche Beschränkungen bestehen bei Flächen in den Schutzkategorien nach § 30-Flächen BNatSchG, SPA-/FFH-Gebiete; Naturschutzgebiete etc.? Welche Ausnahmeregelungen gibt es und wie häufig werden diese genehmigt, bzw. abgelehnt?
5. Welche Förderbedingungen wie KULAP, VNP/EA stehen der Bekämpfung des Kreuzkrauts entgegen? Welche Ausnahmeregelungen gibt es?
6. Wurde in der Vergangenheit durch Kommunen oder Straßenbauämter Kreuzkrautarten bspw. in Saatgutmischungen mit ausgesät? Falls ja, erfolgt die Aussaat von Kreuzkrautarten aktuell?
Das Jakobs-Kreuzkraut und seine Verwandten Wasser-Kreuzkraut und Alpen-Kreuzkraut enthalten als sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe giftige Pyrrolizidin-Alkaloide, die die Gesundheit von landwirtschaftlichen Nutztieren gefährden können. Neben akuten Vergiftungen mit Todesfolge, können fortlaufende Aufnahmen zu chronischen Schädigungen (Leber) führen. Die Empfindlichkeit gegenüber Pyrrolizidin-Alkaloiden steigt vom Schaf über das Rind zum Pferd.
Kreuzkräuter, insbesondere das Wasser-Kreuzkraut in Südbayern, vermehren sich in den letzten Jahren besonders auf extensiv bewirtschafteten Flächen. Zunehmend werden Klagen der Bevölkerung laut, dass die Verbreitung des Kreuzkrauts stärker wird. Es stellt sich die Frage nach einer gemeinsamen bayernweiten Strategie gegen die Ausbreitung.