Imker diskutieren mit Schorer-Dremel

Positive Stimmung beim 3. Imkergespräch für die Region 10 in Gaimersheim

30.11.2018

 

GAIMERSHEIM – Es tut sich was im Bereich der Imkerei in Bayern: Mit diesem positiven Fazit endete das bereits 3. Imkergespräch für die Region 10 im Gasthof „Ledl“ in Gaimersheim. Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel hatte wieder eine hochkarätige Gesprächsrunde organisiert und zahlreiche Imkerinnen und Imker waren der Einladung gefolgt.

Gleich mehrere Punkte, die von der Politik zum Wohle der Imker umgesetzt wurden nannte Stefan Spiegl, Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer Imker. Die bei der Varroa-Bekämpfung wichtige Oxalsäure ist seit Oktober 2018 nicht mehr apothekenpflichtig, was die Arbeit der Imker erleichtern dürfte. Neue Möglichkeiten gibt es auch bei den Ökologischen Vorrangflächen, da Blühpflanzen wie die Durchwachsene Silphie seit 2018 angerechnet werden können.

Den Vorwurf, Themen der Bienenhaltung würden in der Ausbildung von Landwirten zu kurz kommen konnte Dr. Regina Eberhart vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium entkräften. Der neue bayerische Lehrplan schreibt das Thema Bienenhaltung verbindlich vor, während des Sommersemesters wird es im Bereich Naturschutz- und Landschaftspflege regelmäßig vertieft. Dabei greift man auch auf das Fachwissen der Imker zurück, die als Gastreferenten die Jungbauern unterrichten. Aber nicht nur die Studierenden, sondern auch die Lehrer werden auf die Belange der Honigbiene sensibilisiert. Darüber hinaus stehen beim Pflanzenbauunterricht allgemein Themen wie umweltgerechter Pflanzenschutz, Verbesserung der Biodiversität und Erhöhung der Artenvielfalt verpflichtend im Lehrplan.

Dr. Andreas Schierling vom Tiergesundheitsdienst Bayern warnte in seinem Vortrag vor den Gefahren der Amerikanischen Faulbrut und gab den Imkern zahlreiche praktische Ratschläge, wie sie den Ausbruch dieser Krankheit verhindern können und was im Falle eines Verdachts zu tun ist. Die Amerikanische Faulbrut ist eine bakteriell übertragene Bienenseuche und in Deutschland anzeigepflichtig. Schierling betonte, dass durch genaue Beobachtung der Brut und Teilnahme am AFB-Monitoring frühzeitig Belastungen erkannt werden können, noch bevor es zum klinischen Ausbruch der Krankheit kommt. Er appellierte auch an die Imker, das in Bayern kostenlose Angebot der Honig-Analyse zu nutzen und beim Kauf von Honig und Waben auf Qualität zu achten.

Im Anschluss an die Fachvorträge entwickelte sich eine rege Diskussion über Blühflächen und den Zwischenfruchtanbau, in deren Verlauf sich zeigte, dass Imker und Bauern sehr wohl Rücksicht aufeinander nehmen. Wohlwollend wurde zur Kenntnis genommen, dass die Anbaufläche von Mais in Bayern leicht rückläufig ist und die Durchwachsene Silphie immer öfter als Alternative akzeptiert wird. 

Ferdinand Bugany, Vorsitzender des Imker-Kreisverbands Ingolstadt und selbst Landwirt warb dafür den Dialog zwischen Imkern und Landwirten weiter zu führen, da beide Seiten davon profitieren würden: je mehr Bienen desto höher die Erträge der Bauern, je höher die Erträge umso mehr Futter für die Bienen. Abgeordnete Schorer-Dremel schlug in die gleiche Kerbe und kündigte an, das Imkergespräch Ende November 2019 zu wiederholen.